Zufällig habe ich vorhin auf meetinx.de (ich kann mich seltsamerweise garnicht erinnern, diesen Blog jemals meinem Feedreader geadded zu haben, oder woher ich ihn kenne, oder ihn vor dem heutigen Tag jemals gesehen oder gelesen zu haben… irgendwie seltsam, dabei hat er eigentlich ganz interessante Artikel) eine Auflistung von „Totsünden“ des Bloggens gelesen. Nun, wer es genau wissen will, der lese es dort nach. Meine Meinung dazu…
Gehen wir sie mal durch:
„Layer-Ads und andere Hasswerbung“ – ich persönlich habe darauf wenig Einfluss, das macht WordPress vermutlich wie es das will. Aber grundsätzlich mag ich sowas nicht.
„Rechtschreibung“ – es sollte vielleicht nicht vollständig daneben sein, aber die ist mir nicht wichtig bei anderen Blogs, und auch bei meinen eigenen Beiträgen.
„Betteln“ – dazu kann ich nichts sagen. Klingt dumm, ich frag mich, wer sowas macht.
„Kommentare nicht beantworten“ – ist mir persönlich bei anderen Blogs weniger wichtig – da die meisten Kommentarfeeds ohnehin total schlecht implementiert sind, und ich eher selten kommentiere. Ist aber vielleicht angebracht. Ich selber antworte auch nicht immer auf Kommentare – vor Allem nicht auf kleinere Kommentare, denen ich eigentlich nichts hinzuzufügen habe. Auf einen etwas größeren Kommentar wollte ich schon länger antworten, habe es aber vergessen (und heute nachgeholt, entschuldigung, dass es so lange gedauert hat, wer immer der poster war).
„RSS-Feeds kürzen“ – ja, das mag ich auch nicht. Das nervt mich immer. Freilich muss man einen gewissen Mittelweg finden zwischen Trafficeffizienz und Inhalt – da finde ich den Zwischenweg der hier gewählt wurde doch erheblich besser – die neueren Beiträge werden im Volltext veröffentlicht, alte Beiträge nur verlinkt.
„Vermeintliche Professionalität“ – ist peinlich. Wenn jemand meint, er würde sich gut mit einem Thema auskennen, und bloggt darüber, und man merkt große Defizite, dann sollte derjenige das vielleicht lieber lassen, denn mit Thematisierten Blogs zieht man natürlich auch eine Leserschaft an, die in der Regel eher bewandert auf dem Gebiet ist. Dennoch stimme ich dem Zitat „Professionalität ist wichtig – ob nun Business-Blog oder Privat-Blog. Dem Schreiber muss man anmerken, dass er sich mit seinen Inhalten wirklich identifiziert. Fehlt diese Identifikation, so wirken die Beiträge nicht wie aus einem Guss und werden schnell langweilig.“ nicht zu. Von einem Privatblog erwarte ich, dass dort das steht, was den betreffenden Menschen interessiert. Ob und wie professionell das ist, ist seine Sache. Klar hat man wohl mit Mainstream-Content mehr Erfolg, aber auch Alternativen sind gut.
„Super selten bloggen“ – finde ich eigentlich nicht schlimm. Lieber selten und gut bloggen als oft und schlecht. Ich habe bei mir selbst schon immer Bedenken, weil ich so oft so kleine Posts schreibe, bei denen ich mir nicht sicher bin, inwieweit sie irgendwen anders interessieren könnten. Mir ist das jedenfalls egal – ein Blog ist ein Eintrag in meinem Feedreader, und wenn der nur selten neue Beiträge anzeigt, stört mich das nicht. Andererseits ist es vielleicht gut, dass sich Leute, die nur gaaaaanz selten ein paar Gedanken haben, die sie unbedingt der Welt mitteilen wollen, mit anderen Leuten, die bloggen, zusammenschließen, und auf deren Blogs mitposten. Sollte es irgendwem so gehen, der mich kennt, kann er mich diesbezüglich btw gerne fragen. Der Blog hier ist zwar nicht besonders bekannt, aber hat immerhin eine Stammleserschaft von fast sechs Personen.
„Trackbacks abschalten“ – ist mir egal.
„Schamloses Kopieren und nicht verlinken“ – ist sehr wichtig. Ich hoffe, ich selbst habe mich immer daran gehalten. Wenn jemandem das Gegenteil auffällt, kann er mich ruhig darüber informieren.
„Unseriösität“ – dazu kann ich nichts sagen.
Auf dem betreffenden Artikel wird auch auf http://www.gedankendeponie.net/ verlinkt. Dort stehen noch (an neuen Sachen):
„Trägheit ( 1-Satz/Bild/Video-Beiträge)“ – sind mir eigentlich egal. Ich poste hin und wieder einfach nur Fotos oder Videos, weil ich denen nichts hinzuzufügen habe, und weil ich das eigentlich auch nicht will. Ich erinnere an „Weißkohl“ oder „Rettich“ – was soll man sonst zu den Bildern sagen? Nein, zu manchem Content passt einfach kein Text. Ich würde sowas auch generell nicht als „Trägheit“ bezeichnen – es ist nicht-textueller Content, und wenn man sich dahinter etwas überlegt hat, oder er sonst irgendwie interessant ist, ist es ok. Natürlich macht es die Mischung aus, wenn jemand zwanzig Beiträge lang nur solchen Content postet, ist das für mich auch langweilig. Trotzdem. Die Meinung teile ich nicht.
„Völlerei (Strukturlosigkeit / zu viele Widgets)“ – ich mag es nicht, wenn Zeug zu überladen ist, allerdings lese ich Blogs meistens ohnehin über meinen Feedreader, da stört es mich weniger.
„Neid (Betteln um Aufmerksamkeit und Verlinkungen)“ – da weiß ich nicht, was gemeint ist. Bei Kommentaren gebe ich normalerweise standardmäßig als Webseite uxul.wordpress.com an – weil ich mir denke, dafür ist dieses Feld ja gedacht.
„Todsünde 7: Ausschweifung (Animierte Gif-Dateien, zu viel Flash und automatisch startende Musik/Videos)“ – mag ich auch nicht. Flash-Videos habe ich halt von Youtube bisweilen, aber das ist leider inzwischen sowas wie ein etablierter Standard – jede andere sinnvollere Technologie funktioniert nur wieder bei irgendwem irgendwie nicht. Youtube kriegt man vermutlich dann doch irgendwie immer zum laufen.
Nunja, was ich selber besonders ungerne habe, ist es, wenn Leute die Haltung haben, sie würden einen Blog nur für sich schreiben. Wenn man einen Blog führt, dann schreibt man den, damit ihn jeder lesen kann – also sicher nicht nur für sich selbst. Ich blogge zwar auch für mich selbst, aber sicherlich nicht nur. Jeder, den es irgendwie interessiert, was ich schreibe, kann sachen kommentieren und mich auch gerne kritisieren.