Fünf gute Gründe für Atomkraft

Di, 22 Jul 2008 22:46:06 +0200

Die aktuelle Diskussion um Atomkraftwerke hat auch mich ins Grübeln gebracht. Ist es vielleicht doch gut, sich von der Atomkraft zu verabschieden? Oder sollten wir lieber die bestehenden Atomkraftwerke weiterbetreiben, aber keine neuen bauen? Oder gar neue zusätzlich bauen? Hier mal ein paar Gründe, warum Atomkraft eine gute, saubere Sache ist:

1. Beschleunigung der Evolution

Radioaktive Strahlung ist mutagen – sie verändert also eventuell das Erbgut einzelner Zellen – das ist soweit ich weiß wissenschaftlich gesichert. Daraus resultieren viele Fehlgeburten und Erbkrankheiten – aber es kann auch zu vorher nicht dagewesenen Mutationen kommen. Und letztendlich sind es die Mutationen, die uns Menschen zu dem gemacht haben, was wir sind. Ohne Mutationen wären wir heute immernoch Einzeller. Keiner, der von der Richtigkeit der Darwintheorie ausgeht, wird es bestreiten können: Evolution ist gut! Also sind Mutationen gut! Und Atomkraftwerke und die Lagerung von Atommüll sorgen genau dafür.

2. Erhaltung der Entropie

Der aktuelle Umweltschutz zielt zumeist nur auf die Reduktion des Ausstoßes von Monocarbondioxid, oder wenigstens chemischer Stoffe. Dies ist ein klarer Fehler. Klarerweise verursachen Wind-, Wasser- und Gezeitenkraftanlagen weniger Monocarbondioxid als die Verbrennung fossiler Brennstoffe. In dieser Hinsicht kann man nicht leugnen, dass sie als vorübergehende Alternative, bis man die Kapazitäten hat, weitere Atomkraftwerke zu bauen, hervorragend geeignet sind. Dennoch wird ein wichtiger Faktor vergessen: Die Entropie. Diese motorischen Anlagen entziehen dem Wind und dem Wasser seine Bewegungsenergie, und vermindern damit auf lange Sicht hin die Entropie der Atmosphäre der Erde. Weniger Entropie, weniger Wärmeenergie. Wenn wir auf solche alternativen Methoden zur Stromerzeugung zu lange setzen, werden wir es also früher oder Später mit einer Klimaabkühlung zu tun bekommen. Ein noch viel schlimmeres Szenario würde uns bei dem Großeinsatz von Gezeitenkraftwerken bevorstehen. Sie nehmen der Ebbe und der Flut ihre Energie – doch diese Energie kommt direkt vom Mond, Ebbe und Flut werden ja bekanntlich von der Gravitation des Mondes hervorgerufen. Wenn wir Ebbe und Flut Energie klauen, klauen wir auch dem Mond seine Energie, die er braucht, um sich in einer Umlaufban um die Erde zu halten. Die Folgen sind fatal: Der Mond würde sich auf lange Sicht hin der Erde immer mehr nähern, bis er ins Trudeln gerät, und auf die Erde stürzt. Die Folgen sind nicht abzusehen, aber es ist anzunehmen, dass ein großteil der Menschheit deswegen ausgerottet werden würde.

3. Verminderung der Lärmbelästigung

Aus Sicherheitsgründen werden Flugzeugrouten nicht in die Nähe von Atomkraftwerken gelegt werden dürfen. Dies wird dazu führen, dass die Lärmbelastung in Atomkraftnahen Gebieten stark abnimmt. Auch die Schadstoffbelastung durch die Verbrennung von Benzin in diesen Flugzeugen nimmt damit an den gegebenen Stellen ab. Es resultiert ein gesünderes Klima für alle Anwohner. Auch die hoch fliegenden Vögel haben in diesen Gebieten keine Gefahr mehr, von einem Flugzeug erfasst zu werden. Man kann also Atomkraftwerkgebiete zu hervorragenden Vogelschutzgebieten umfunktionieren.

4. Schutz vor kriegerischen Angriffen

Die Sicherheit von Atomkraftwerken wird immer wieder fälschlich kritisiert. Atomkraftwerke würden demnach ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen, und die Folgen eines Unfalles seien nicht abzusehen, im Krassen Gegensatz zur Realität: Atomkraftwerke gefährden nicht unsere Sicherheit, sie erhöhen sie noch. Kriegerische Angriffe zum Zwecke der Eroberung werden de facto nicht mehr stattfinden, denn durch eine große Fülle an Atomkraftwerken ergibt sich ein natürlicher Selbstzerstörungsmechanismus des Standortes Deutschland. Ein Versuch der Annexion Deutschlands oder großer Teile davon würde zwangsläufig keinen Ertrag bringen.

5. Verminderung der Gefahr durch Tuonische Schädlinge

Die Atommülllager in tiefen Gesteinsschichten sorgen dafür, dass Würmer und andere Schädlinge aus der Tuonela nicht an die Erdoberfläche geraten können. Sie verstärken den natürlichen, aber nicht immer ausreichenden Schutzschild aus Erdstrahlen durch radioaktive Strahlung.

Das sind fünf gute Gründe für Atomkraft. Atomkraft ftw!


Namensänderung des Blogs / WTF ist ein Bühl?

Mo, 07 Jul 2008 01:18:39 +0200

Hallo.

Nachdem ich vor einigen Tagen nichts besseres zu tun hatte (bzw. nichts besseres tun wollte), als mir darüber Gedanken zu machen, warum es so viele Ortsnamen mit dem Suffix -bühl gibt, z.B. Lindenbühl, Birkenbühl, Buchenbühl, Bühl, Dinkelsbühl, schaute ich in einem (sehr) alten Duden nach, ob er das Wort „Bühl“ kennt. Nun, er kannte es nicht.

Dafür kannte er ein interessantes anderes Wort. Ein Wort, von dem ich nie gedacht hätte, dass es ein deutsches Wort sein kann. Das Wort „Bülbül, laut meinem Duden eine persische Nachtigall, dem gibt Wikipedia anscheinend recht. Dementsprechend ist der Satz „Frei wie ein Bülbül flieg ich durch die Lüfte“ ein korrekter deutscher Satz, mit korrekten deutschen Wörtern.

Nunja, das war aber freilich nicht das, was ich gesucht habe. Und so befragte ich meine Mutter und Wikipedia, beide meinten, es handle sich um eine alte Bezeichnug für „Erhöhung“, „Hügel“, etc. – und tatsächlich, ein Bühl scheint eine Erhöhung zu sein, die meist mit irgendeiner bestimmten Pflanze bewachsen ist, vorzugsweise mit Bäumen. Daher die vielen Namen wie Birkenbühl, Buchenbühl, Lindenbühl.

Dieses Konzept muss ich freilich fortsetzen, insbesondere, nachdem ich bemerkt habe, dass der bisherige Name „Ein Schmierblog“ doch ein wenig weniger unverbreitet ist, als ich gedacht habe, und Individualität sehr wichtig ist, und je specieller ein Name, desto einprägsamer ist er – doch für welchen Baum soll ich mich entscheiden?

Nunja, „Apfelbaumbühl“ oder kürzer „Apfelbühl“ klingt nicht so optimal, „Kirschbühl“ klingt irgendwie nach einem Erfrischungsgetränk meiner Meinung nach, und das wäre es bestimmt auch, wenn wir noch Mittelhochteutsch reden würden, denn dieser Name ist kurz und einprägsam, das hätte der Kommerz wohl längst entdeckt. Allgemein wachsen meine lieblingsfrüchte eigentlich eher an Büschen, ok, Dinkelsbühl folgt dem Konzept anscheinend auch nicht, und bezieht sich vermutlich auf das Getreide, aber ich muss es ja nicht unbedingt brechen. In meinem Garten steht ein „Holunderbaum“, ein ziemlich entarteter Busch, der eher Baumform hat – auch etwas, was man nicht alle Tage sieht, schon ewig alt, und man könnte ihn wirklich für einen Baum halten, wenn man nicht wüsste, dass es sich um einen Busch handelt (wo genau da der botanische Unterschied ist, weiß ich allerdings nicht, für mich ist der Unterschied einfach, dass ein Busch selten einen sichtbaren Stamm hat, dieser Holunderbusch hat jedoch eine Form, die einen Stamm – wenn auch nicht im botanischen Sinne – erkennen lässt, eine wirklich schöne Pflanze, wäre es jetzt nicht Nacht, ich würde sie wohl gleich fotografieren und das Foto hier posten, naja, vielleicht ein anderes Mal), diese erstaunliche Pflanze könnte ich also freilich mit dem Namen „Holunderbühl“ ehren, aber das würde dann wohl falsche Erwartungen an meinen Blog erzeugen, da ich thematisch zwar auch auf Gartenthemen zu sprechen komme, aber nicht unbedingt hauptsächlich.

Nein, etwas anderes muss her. Bäume gibt es ja genug, auch außerhalb der Natur hat man sich einer relativ schönen Eigenschaft, der die meisten Bäume genügen, bedient, und Objekte mit dieser Eigenschaft ebenfalls gleich selbst als Bäume bezeichnet – ich rede von Zyklenfreien, zusammenhängenden Graphen, und solche kommen in der Mathematik und in der Informatik häufig vor.

Der erste Baum, den ich ausgewählt hatte, war der Collatz-Baum. Dementsprechend war Collatzbühl meine erste Inspiration. Ich wurde allerdings auf die typographische Ähnlichkeit von „Collatz“ und „Kotz“ aufmerksam gemacht, dementsprechend – um die Unkundigen zu schonen – habe ich das gelassen. Einige weitere Bäume, die mir nicht so recht gefielen, fand ich noch, bis ich zum Dijkstra-Baum kam. Der Dijkstra-Baum ist der Baum, der aus allen kürzesten Wegen eines Knotens bis zu jedem anderen in einem Graphen besteht.

Und so kam es zu dem Namen „Dijkstrabühl“ – eben eine Erhebung, auf der ein Dijkstra-Baum wächst. Eine nette kleine Grafik auf der Blog-Seite, die eine solche Erhebung darstellen soll, auf der ein Dijkstra-Baum wächst, habe ich auch mit dem lieblichen GNU Image Manipulation Program gemacht (ein richtig gutes Programm, ganz anders als Firefox).

Der Inhalt des Blogs wird sich deswegen aber wohl nicht ändern. Lediglich der Name ist eindeutiger.


Was so alles in meinem Garten wächst – 3

So, 06 Jul 2008 22:55:24 +0200

Nunja, sowas sieht man auch nicht alle Tage: Ein blühender Kaktus. In unseren Gefilden doch eher eine Seltenheit. Allgemein blühen in Letzter Zeit hier viele Sukkulenten, liegt vielleicht am Klima, keine Ahnung. Jedenfalls ist die Blüte heute aufgegangen. Ich habe Bilder gemacht:

Blühender Kaktus von oben.

und

Blühender Kaktus, Seitenansicht.

Sehr schön. Ich kenne mich nicht weiter aus, aber es scheint sich, dem Bild nach zu urteilen, um eine Opuntia fragilis zu handeln. Gut zu wissen, was das für Pflanzen sind, die man so hat. Naja, ich gestehe, ich selber kenne mich nicht so mit Pflanzen aus, aber ist doch trotzdem schön. Sukkulenten finde ich eh irgendwie faszinierend. Kommen mit einem Minimum an Pflege aus, wohl einfach, weil sie in extremen Bedingungen leben, zumindest normalerweise. Da haben es die einheimischen Pflanzenarten schon leichter. Die sind dafür auch erheblich weniger Robust.

Verglichen mit höheren Lebewesen wie uns sind die Pflanzen aber trotzdem allgemein irgendwie erheblich Robuster. Wenn ich sehe, dass man mit relativ wenig Aufwand aus relativ kleinen Pflanzenteilen neue Pflanzen züchten kann. Und manche Pflanzen sich sogar autonom aus Teilen einer alten Pflanze entwickeln. Leben ist unverwüstlich – naja, zumindest unter vielen Bedingungen, wohl dann doch nicht unter allen. Aber trotzdem erstaunlich.