So. Meine Blogpause ist jetzt offiziell vorbei. Eigentlich wollte ich wieder eine Weekly Game Music posten, aber heute bin ich ehrlichgesagt nicht in der Stimmung, was zu einem nicht vernachlässigbaren Teil damit zusammenhängt, dass das Haus meiner Nachbarn gerade vor ein paar Stunden, kurz nachdem ich zu Hause angekommen war, gebrannt hat.
Nun, was kann man in so einem Moment machen. Erstmal rumstehen und warten dass die Feuerwehr kommt. In den kleinen Weilern gibt es meist noch freiwillige Feuerwehren, so auch hier. Sie waren relativ schnell da. Und leisteten gute Arbeit. In kurzer Zeit waren die Hydranten aufgestellt, Schläuche zusammengebaut, und die ersten Wasserstrahlen schossen in das Haus. Wie es allerdings Brände von Stallgebäuden so an sich haben, ist meistens viel Zeug drin das gut brennt. Und so war bereits als die Feuerwehr eintraf eigentlich nur noch ein Gerippe dessen was ursprünglich dort stand übrig.
Bei der freiwilligen Feuerwehr sieht man auf jeden Fall, dass es doch noch soetwas wie Zusammenhalt gibt. Ein Haus brennt, viele Andere kommen, unbezahlt, und leisten harte Arbeit. Ich bereuhe im Nachhinein, nicht der freiwilligen Feuerwehr beigetreten zu sein. Ich habe großen Respekt davor.
Nun, ganz anders verhält es sich mit den Leuten, die nicht von der Feuerwehr sind. Den Schaulustigen. Zu denen freilich auch ich gehörte. Wenn Tiere im Garten eines Nachbarn zu verbrennen drohen, wenn man sie nicht aus ihrem Käfig lässt, und niemand sich hintraut weil ein paar kleine Dachziegelsplitter durch die Gegend fliegen, dann spricht das schon Bände. Es scheint, als wüssten die Menschen alle wunderbar über Gefahren bescheit, aber über Lösungen kaum. Nun, letztendlich obsiegte in diesem Fall doch die Vernunft vor dem übertriebenen Selbsterhaltungstrieb.
Nun, in dem Stallgebäude waren auch einige Tiere. Gott sei Dank ist denen nichts passiert. Sie wurden dann notdürftig in Maschinenhallen und Gehegen untergebracht. Zum Beispiel ein paar Kälber:
Die wurden auch gleich von ein paar Feuerwehrleuten mit nassen Tüchern belegt. Hatten wohl teils verkohltes Fell oder so. Nun, die Tiere waren ebenfalls sichtlich gestresst. Verständlicherweise. Aber immerhin ging es ihnen gut.
Eine Frontansicht, in der man das Ausmaß des Brandes etwas besser sieht:
Wie man vielleicht noch erkennen kann, befanden sich auf dem Dach mal Solarplatten (auf dem Bild sind – wenn ich das richtig in erinnerung habe – noch ein paar übrig, die am Dach hängen). Es ist sehr interessant, was damit passiert, wenn man sie Feuer aussetzt. Es lösten sich Fetzen aus einer Art Folie ab, die an den Rändern teilweise glühte. Diese Regnete es dann nebenan (in meinem Garten) herunter und zündeten einige umliegenden Gegenstände an, die man aber gleich löschen konnte. Gott sei Dank. Das hätte auch anders ausgehen können.
Es waren keine angrenzenden Häuser betroffen, noch gab es verletzte Tiere oder Menschen. Großes Glück.
Trotzdem ist es schrecklich. Der eigentliche Brand dauerte nur so ungefähr zwei Stunden, danach hat das Ganze nur noch geraucht. Zwei Stunden. Die Existenz eines Menschen. Weg. In zwei Stunden. Und alles was man letztendlich tun kann, ist, zuzusehen, zu hoffen, dass es schnell zu Ende geht, zu hoffen, dass es den Leuten danach nicht so schlecht geht, zu hoffen, dass das eigene Haus nicht auch Feuer fängt, bzw. andere anliegende Häuser, zu hoffen, dass niemand verletzt wird. Man kann sich alle möglichen Szenen ausdenken, die passieren könnten. Aber verhindern kann man sie letztlich nicht. Selbst die Feuerwehr im Grunde nicht. Die Feuerwehr wirkt dem Ganzen entgegen. Mit viel Erfahrung und guter Ausrüstung gelingt ihnen das wohl auch recht gut. Aber auch das hilft nicht immer.
Einige Atheisten lehnen das Beten als Ausrede ab, um sich einer Verantwortung zu entziehen. Aber was soll man in einer solchen Situation anderes tun. Man kann so gut es geht mithelfen. Und das sollte man auch tun. Aber letztendlich gibt es einen Punkt, an dem man sonst nichts mehr tun kann, und es bleibt nur das Beten. Wer nicht glaubt, der wird es dann nach wie vor für Unsinn halten. Wer glaubt, kann beten.