Technikfeindlichkeit

Fr, 28 Mai 2010 20:16:11 +0200

Ich habe mich ja schon über die „Wichtigkeit“ und Relevanz diverser „Internet-Kritiker“ subtil ausgelassen. Ich will mir demnächst das Buch „Das Große Rauschen“ zulegen, um mich „fulminant, klug und angriffslustig“ über „Die Lebenslügen der Digitalen Gesellschaft“ aufklären zu lassen. Wie es sich für so ein wichtiges Buch gehört kann man es nirgends herunterladen. Bei Amazon ist es aber gebraucht für 7 Euro inklusive Porto erhältlich, so viel bin nich gerade noch bereit zu zahlen – billiger als zwei Packungen dreilagiges Klopapier.

Nun, warum will gerade ich ein solches Buch lesen, was erwarte ich mir davon? Ich erwarte in diesem Buch wenig Überraschungen, ich erwarte eigentlich einen Text der sehr viele Klischees die ich so kenne repräsentiert. Aber ich will ein Objekt haben, an dem ich diese Klischees festmachen kann. Und ich erhoffe mir dadurch, besser zu verstehen, woher die Angst der Bevölkerung gegenüber (für sie) neuen Technologien kommt.

Mir scheint, als hätten wir im Moment neben den immer dagewesenen Kulturpessimisten eine neue Form der Technikfeindlichkeit, die es vorher so noch nicht gab, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Die Technikfeindlichkeit entstammt nicht den Kulturpessimisten die sich der Technik verweigern, sondern sie stammt paradoxerweise genau von den Leuten die sie benutzen wollen: Den „Endbenutzern“. Es sind Menschen, die kein Interesse an technischen Hintergründen haben, sie wollen ihr Produkt „einfach nur verwenden“. So habe ich auch von einigen Kritikern des Vorschlags einer Art institutionalisiertem Internet-Führerschein bzw. eines Fachs über Internetkunde oder eines relevanten Faches Informatik, in dem man nicht nur Sekretärtätigkeiten lernt, genau dieses Gegenargument gehört: Die Spezialisten müssten sich einfach darum kümmern, dass die Laien es benutzen können.

Dies ist eine grundsätzlich technikfeindliche Einstellung, die ich noch schlimmer finde als die der Kulturpessimisten. Kulturpessimisten sind dafür, mehr Anstrengungen auf sich zu nehmen um einer bestimmten Entwicklung entgegenzuwirken, diese Einstellung hingegen ist reine Faulheit. Die Technik könnte an allen Ecken und Enden schon weiter seien, wenn nicht irgendein Marketingexperte die „Marktreife“ anzweifeln würde, weil man seinem Kunden nicht sagen kann, er soll doch bitte einen roten Knopf nicht drücken, außer wenn man es ihm sagt.

Die Technisierung ist jedenfalls ein Trend der sicher nicht zurückgehen wird, auch wenn er Zeitweise stagniert (weil es einfach keine relevanten Neuentwicklungen gibt). Und die Technik wird sicherlich nicht einfacher, und schon garnicht benutzerfreundlicher, ohne großen Aufwandt. Es ist nur gerechtfertigt, Schülern entsprechendes Wissen bereits in der Schule zu vermitteln. Ich habe zum Beispiel kaum Wissen über digitale Elektronik, einfach, weil die Bauteile teuer sind, einfach, weil es zu meiner Schulzeit kein schnelles erschwingliches Internet auf der Ländlichen Gegend aus der ich komme gab, und ich somit keinerlei Bezug dazu hatte. Ich hätte sie aber gerne. Und ich bin der Meinung, rudimentäres Wissen darüber ist unverzichtbar, und wichtiger als zum Beispiel Latein.

Auf die praktische Anwendbarkeit von Schulfächern wird ohnehin niemals eingegangen. Einzig die naturwissenschaftlichen Fächer scheinen sich – so war zu Schulzeiten mein Eindruck, und der ist es noch heute – ständig einer kritischen Beäugung von Wegen Praxisbezug unterziehen.

Wo ist zum Beispiel der Praxisbezug im Deutschunterricht? Der Deutschunterricht hat den Vorteil, dass er sich hinter dem Namen „Deutsch“ verstecken kann – doch „richtig sprechen und schreiben“ lernt man dort zumindest ab der fünften Klasse kaum noch. Man liest diverse Lektüren, zum Beispiel Göthe oder Schiller. Ich gebe zu, nicht alle Literatur die ich zu Lesen gezwungen wurde fand ich sehr schlecht, dennoch ist dieses Fach in einer Weise praxisfern wie kaum ein anderes Fach. Statt Rhetorik und Medienkompetenz lernt man das Verstehen anachronistischer Satzkonstrukte, welches ich seitdem niemals mehr nutzte.

Würde man allgemein Literatur mit den selben Kriterien betrachten wie Technik, würden Bücher wie die von Schiller niemals verkauft, weil sie schlichtweg dem Benutzer nicht zumutbar sind. Es wird ein großes Portfolio an Wissen und sprachlicher Begabtheit und Entrauschungsfähigkeit vom Konsumenten abverlangt, der nicht notwendig wäre, denn die getroffenen Aussagen sind meist banal und jedenfalls in wenigen Worten zusammenfassbar. Doch die allgemeine Auffassung ist es, dass sich der Mensch insbesondere als Schüler an die Gegebenheiten der Literatur anpassen muss, bei der Technik jedoch sieht man dies nicht ein, Technik sei ausschließlich zur Anwendung vorhanden, und im Zweifelsfall müsse man die Technik anpassen, nicht den Menschen.

Ich sehe das anders. Der technische Fortschritt erleichtert unser Leben in großem Maße, und er könnte es noch weiter erleichtern, wenn alle Menschen nur ein wenig bereit wären mitzugehen. E-Mails waren beispielsweise ursprünglich schon fast Magie, heute nutzt sie fast jeder, und zumindest hier sind sich die meisten Menschen wohl einig dass es eine effizientere und einfachere Form des Sendens von Informationen ist als der Postale Weg. Doch E-Mails haben Nachteile, beispielsweise die Unsicherheit des Contents. Experten und Leute die Wikipedia-Artikel lesen können haben unlängst zahlreiche Möglichkeiten um die Vertrauenswürdigkeit der E-Mail zu verbessern, und wenn man seinen Benutzern nur ein Minimum an Allgemeinbildung über kryptographische Verfahren zumuten würde wäre ein sehr großes Problem gelöst und man könnte sich wichtigeren Problemen widmen. Es wäre auch ziemlich schnell das Spam-Problem gelöst, denn man könnte Whitelists führen für Signaturen von denen man weiß dass sie kein Spam sind, und das Versenden ansonsten mit einer Challenge versehen.

Im Zusammenhang mit E-Mails fällt mir übrigens ein Paradebeispiel dafür ein, wie Benutzerfreundlichkeit Systeme unnötig kompliziert macht: Das automatische Ausblenden bekannter Dateinamenserweiterungen – meiner Meinung nach eine unglaublich sinnfreie Unidee. Dateien haben Namen, und eine Erweiterung, die etwas über deren Inhalt sagt – damit ist man Jahrzehnte Lang ausgekommen, „die drei Buchstaben hinter dem Punkt“ geben an was es für eine Art von Datei ist, anhand von ihnen kann man normalerweise erkennen, mit welchem Programm die Datei geöffnet wird. Im Grunde eine völlig Banale sache, die man jedem Benutzer zumuten könnte – .doc heißt „irgendwas mit Office“, .bmp/.jpg/.png sind irgendwelche Bilder, .zip/.tgz/.rar/.7z sind irgendwelche Archive, .exe/.com/.dll – vorsicht: das kann gefährlich sein, das sind ausführbare Dateien. Der Benutzer wird dann selbst, wenn er regelmäßig mit seinem Computer arbeitet, erkennen und lernen welche Erweiterungen was bedeuten. Und wenn nicht dann wird er sie wenigstens akzeptieren. Durch das Verstecken kamen schon diverse Viren zum Zug. Nein, das Ausblenden von Dateinamen ist keine Erleichterung, es ist künstliches Verstecken von Technik, das nichts positives bringt, aber viel Negatives.

Eine weitere Unsitte die sich in Windows inzwischen breitmacht ist das Geizen mit Fehlerinformationen. Als Admin hatte man ja schon immer mit Reports der Form „das geht nicht“ zu kämpfen, wenigstens konnte man bisher Rückfragen was denn die Fehlermeldung sei. Windows 7 hingegen scheint es nicht für nötig zu halten, irgendetwas anderes als Fehlermeldungen der Form „das geht nicht“ anzubieten. Weil – äh – ein Fehlercode könnte ja bedrohlich wirken, oh mein Gott, eine Zahl, und das auf einem Computer. Bäääh. Nein, lieber schreibt man freundlich „fragen Sie ihren Administrator“ dazu. Ich kann mir so richtig das hämische Grinsen des Programmierers vorstellen, der diesen Satz verbrochen hat. Der Admin kann nämlich mit einer vollkommen Inhaltslosen Fehlermeldung genausowenig anfangen. Doch das scheint den Nutzern nicht klar zu sein. Und normalerweise gehen alle Anstrengungen eines Admins dahin, dieses in das Bewusstsein seiner Schützlinge zu rufen. Windows hingegen geht den Weg, seinem Benutzer den Admin als „allmächtig und allwissend“ zu verkaufen.

Meiner Meinung nach hat jemand den eine Dateinamenserweiterung oder ein Fehlercode überfordern nichts vor einem Rechner zu suchen! Und eigentlich auch nichts hinter einem Lenkrad – wenn den schon ein Fehlercode irritiert, wie wird er sich dann erst im Straßenverkehr aufführen wenn mal eine Sicherungsleuchte leuchtet (was ja hin und wieder mal passiert). Es sind trotz noch so viel Desktop-Pr0n immernoch Maschinen, die nicht perfekt sind, und die eine große Fülle sehr komplexer Aufgaben übernehmen, und man kann nicht erwarten, dass eine Maschine einem das Denken abnimmt – vielleicht wird das dereinst möglich sein, doch noch ist die KI nicht hinreichend weit fortgeschritten, noch muss man dem Computer sagen was man will.

Eine andere nette Annekdote ist als ein Freund von mir vor Kurzem mit einer nach eigenen Angaben nicht allzu qualitativ hochwertigen Digitalkamera herumhantierte, um einen bestimmten Gegenstand zu fotografieren. Der Focus der Camera wäre zweifelsohne gut genug gewesen um den gewünschten Gegenstand scharf auf das Bild zu bringen. Doch diese Kamera hatte – wie viele, wie ich inzwischen las – eine nicht abschaltbare Autofokus-Funktion. Diese Autofokus-Funktion scheint auch in den meisten Fällen ganz passable Ergebnisse zu liefern. Nur eben in diesem einen Fall nicht. Wie schwer wäre es gewesen, die Autofokusfunktion – wenigstens mit etwas Aufwandt – abstellbar zu machen.

Benutzerfreundlichkeit ist es, dem Benutzer Werkzeuge anzubieten, nicht, sie ihm aufzuzwingen!

Damals als VHS noch modern war hatte ich einen Videorecorder und habe gerne mal irgendwelche TV-Sendungen damit aufgenommen. Die Programmierung eines Videorecorders war überaus schrecklich, eine einfache Einstellung „nimm Kanal X von Zeit A bis Zeit B auf“ war zum Beispiel zu viel verlangt, dafür gab es tolle niemals-durchgesetzte Standards wie ShowView. Hier wäre ein wenig mehr Benutzerfreundlichkeit durchaus nett gewesen. Nun, oft habe ich Sendungen aufgenommen während ich sie sah, das sollte ja eigentlich einfach sein, bei Werbeblöcken die sieben Minuten dauern kann dies aber auch gut und gerne mal eine Tortur sein. Vor Allem wenn der Videorekorder so schlau designed ist, dass er sich nach fünf Minuten Pause ausschaltet. Nun, dies mag generell recht gut sein, wenn ich mal vergesse, ihn zu stoppen. Aber bei einem siebenminütigen Werbeblock nach fünf Minuten abzuschalten (es dauert mindestens 3 Minuten bis der Schreibkopf danach wieder auf dem Band ist) ist nervig, und man sollte die Möglichkeit haben, diese Funktionalität abzuschalten. Zwischenzeitlich hackte ich mich um dieses Problem indem ich alle zwei Minuten mal kurz ein paar Sekunden aufnahm (irgendwann ging ich dazu über die Werbung einfach mit aufzunehmen).

Supermoderne Benutzerfreundlichkeit liefern auch die modernen neuen DNS-Defaultpages unter Anderem von T-Online. Bisher war es so, dass der Browser einem sagte, wenn er keine Webseite gefunden hat, die passt. Manch ein moderner Browser leitete einen dann eigens zu Gugel oder Vergleichbarem weiter. Das Gute daran war vor Allem, dass auch andere Software, aber eben auch der Browser, wusste, dass es einen Fehler gab. DNS-Defaultpages hingegen bringen nichts außer einer Werbefläche für das Unternehmen das sie anbietet, und Verwirrung. T-Online muss man wenigstens gutheißen, dass sie theoretisch die Möglichkeit geben, das abzustellen, wobei ich das nicht hingebracht habe, weil man irgendwelche Passwörter braucht, die ich nicht habe – meine Defaulteinstellung ist seitdem einfach 8.8.8.8. Bleibt die Frage, wozu überhaupt DNS-Defaultpages. Idiotenbrowser leiten ohnehin auf Google oder Bing weiter, alle anderen User werden die Fehlermeldung auch so kapieren. Es erzeugt Probleme, weil einige Software berechtigterweise davon ausgeht, zu merken, wenn DNS-Anfragen ins Leere gehen.

Nur um zu zeigen, dass es sich nicht auf die digitale Elektronik beschränkt, will ich von einer Heizung erzählen, ich kenne eine Heizung, die grundsätzlich zu kalt oder zu warm geschaltet wird. Es handelt sich dabei um ein Zimmer das ein etwas größeres Fenster hat, dementsprechend mehr Heizleistung bräuchte. Doch es scheint als würde der Thermostat irgendwie mit den anderen Thermostaten des Hauses zusammengeschaltet sein. Da hat sich wahrscheinlich irgendein Ingenieur stundenlang den Kopf über Thermodynamik zerbrochen, anstatt den User einfach entscheiden zu lassen, wie warm seine Heizung sein soll. Die Hacks damit umzugehen sind auch köstlich. Der Standardtrick im Winter immer wieder mal einen Eiswürfel unter den (am Boden angebrachten) Thermostat zu legen wirkt Wunder.

Ja, und dann gibts da noch die guten alten (bzw. neuen) Heuristiken beim Copypasten. Statt wie früher einfach den Benutzer entscheiden zu lassen ob er Text oder Design kopiert wird heute bei einigen Programmen eine Heuristik erzeugt, ob das Eingefügte eher formatierter Text ist, oder eher blanker Text.

Diese Heuristiken können ganz schön nerven, wenn man zum Beispiel HTML-Code umherkopiert. Sie liegen häufig falsch, aber selbst wenn sie richtig liegen, ich hatte niemals einen wirklichen Vorteil dadurch. Warum werde ich nicht einfach gefragt, als was ich meinen Text einfügen will. Ein Benutzer wird wohl unterscheiden können, ob er formatierten Text, den klartext aus dem formatierten Text, oder den Klartext aus dem Code  haben will. Und das besser als noch so viele Heuristiken.

Ich könnte weitere Beispiele bringen aber ich sehe gerade dass dieser Beitrag zu lang wird.

Nun, jetzt überlege man sich mal, wie viel Arbeit in Obige Benutzerfreundlichkeiten gesteckt wurde. Ich behaupte, viel zu viel. Anstatt dem Benutzer sinnfrei die Arbeit erleichtern zu wollen sollte man lieber gute neue Technik oder echte Benutzerfreundlichkeit entwickeln!

Es gibt ja auch durchaus sinnvolle Entwicklungen: Überlappende Fenster, und selbst Dinge wie Aero und Compiz, die ich ursprünglich für reinen Designschrott hielt, kann man für sinnvolle Dinge benutzen. Die automatische Zuordnung zwischen Dateityp und Defaultanwendung, entsprechende Icons und Vorschaubilder, sind ebenfalls etwas sehr gutes, was lange brauchte um sich durchzusetzen. Höhere Programmiersprachen erleichtern die Programmierung und sorgen so dafür, dass man erheblich schneller programmieren kann – zum Preis von Rechenleistung, dennoch durchaus rechtfertigbar. Journalling-Dateisysteme, Userlevel-Dateisysteme, all das ist im Grunde die reine Benutzerfreundlichkeit.


Die Unkultur des modernen Instant-Messaging

Do, 27 Mai 2010 15:01:05 +0200

Instant Messaging ist eine sehr nette sache gewesen, inzwischen schon fast wieder veraltet, und gerade deshalb eines der wenigen wirklich dauerhaften Internetphänomene, die sicherlich bestehen bleiben. Und in den Anfangszeiten, als der Hauptstrom gerade begann, sich mit ICQ anzufreunden, war es noch von einer relativ relevanten Gesprächskultur begleitet. Man war Online wenn man bereit war angechattet zu werden, Away wenn nicht. Not Available wenn der Rechner merkte dass man seit einer halben Stunde nichts mehr tat. Zur Korrektheit kam dann noch ein Do Not Disturb hinzu, das man setzen konnte, wenn man zwar da war, aber nicht gestört werden wollte.

Ungefähr hier begann, soweit ich mich erinnern kann, aber bereits das Ende dieser Gesprächskultur. Nämlich, als man diesen Status einfach begann zu ignorieren. DND wurde als gleichbedeutend mit Away angesehen, und somit wurde man auch trotz des DND-Status angeschrieben. Clientseitig gab es aber zumindest bei den nichtkommerziellen Clients bald eine Möglichkeit, zumindest die Benachrichtigungen darüber auszustellen.

Das Ignorieren des Status wurde aber auch nicht unbeträchtlich durch die Unkultur gefördert, einfach immer auf Away zu schalten. Es ist nämlich zu schwer seinen Computer auf Auto-Away einzustellen, außerdem ist man wenn man Online ist so … „verwundbar“. Im Online-Status hat man keine Ausrede nicht zu antworten, im Away-Status konnte man immer sagen, man wäre gerade nicht da. Aussagen wie „schreib mich einfach an, ich bin nur Away dass mich die ganzen Nervensägen nicht anschreiben“ waren irgendwie allgemein akzeptiert.

Und das katapultiert uns dann schon fast in die aktuelle Zeit. Wir haben inzwischen Status-Messages. Inzwischen werden diese auch von den meisten Clients unterstützt. Als dies noch nicht so war hatte man als Ersatz kurz mal AutoReply-Bots, die einem so nette Sachen wie „I am not here right now but as soon as I come back I will read your message.“ sagten – zumindest gibt es diese Autoreply-Bots inzwischen kaum noch, weil die meisten Leute kapiert haben, wie nervig und nutzlos sie sind. Dafür hat sich eine andere Unsitte weiter verbreitet: Das Unsichtbar Sein.

Der Invisible-Status ist eine der schlimmsten Erfindungen des Instant Messagings. Es ist der Gedanke, für Andere ausgewählte Personen als Offline zu gelten. Gut, nur für bestimmte Personen Online zu sein ist eine Entscheidung. Doch statt dass die IM-Server im Gegenzug erzwingen, dass man dann auch nichts über den Status seines Gegenübers erfährt, kann man fröhlich den lieben langen Tag invisible sein, und den Online-Status seiner Mitmenschen verfolgen.

In der Realität ist es meist so dass man sein Gegenüber sieht. Man weiß, ob es anwesend ist, ob es einem zuhört. Kontexte in denen dies nicht so ist können theoretisch beim Telefonieren auftreten, ansonsten wären die einzigen Situationen die mir einfielen die in diversen Krimiserien dargestellten Verhöre hinter einer Spiegelwand, ich weiß aber ehrlichgesagt nicht, wie viel da dran ist. Invisible zu sein ist anmaßend, und ich hatte bereits eine Zeit lang die Policy, jeden, den ich dabei erwischte, dass er Invisible war, von meiner Kontaktliste zu kicken. Meine Argumentation war dabei immer, dass ich niemanden anschreibe, wenn er DND ist. „Das ehrt dich ja sehr, aber dann habe ich immernoch 20 andere Kontakte die sich nicht daran halten“ ist eine denkbare Antwort – nun, wer mich anschreibt ohne wirklich triftigen Grund während ich DND bin, der kann auch ziemlich schnell von meiner Kontaktliste fliegen. Im Gegenzug bin ich aber auch nur dann DND, wenn ich wirklich nicht gestört werden will, und nicht nur, wenn ich grad keine Lust habe zu Antworten, aber trotzdem jeden anschreiben können will.

Der Unsichtbarkeitsstatus hat natürlich seinen kleinen Bruder, ich nenne ihn liebevoll ATSSTMIM  für „Always The Same Status To Make It Meaningless“. Menschen, die es nicht fertig bringen, ihrem Rechner zu sagen, er soll nach 20 Minuten Inaktivität auf Away schalten, und somit stundenlang online sind, ohne da zu sein. Oder Leute, die immer Away sind, oder noch schlimmer, DND, denen ich damit also guten Gewissens garnichts schreiben kann. Nun bin ich zumindest bei gewissen Leuten dazu übergegangen, dies auch genau so zu tun, und auch bei wichtigen Dingen auf E-Mails zurückzugreifen und mich zu weigern mit ihnen zu chatten wenn sie nicht auf einen repräsentativen Status (Online oder DND) schalten. Doch bekanntlich setzt sich Unkultur mit allen Mitteln durch, solche Leute gingen bald in den Invi-Status über.

Es handelt sich hier wie gesagt um eine Unkultur. Ein perfides Verhalten, das Informationen konsumiert, ohne bereit zu sein, sie in gleichem Maße bereitzustellen. Aber sich über Google und die anderen bösen Großunternehmen beschweren. Ja – es handelt sich hier eher um eine Lappalie, aber gerade in Lappalien zeigen sich Denkmuster oft sehr gut, und meiner Meinung nach sehen wir in diesem Verhalten eine Facette des Problems, an dem unsere Hochkultur letztlich zugrunde gehen wird.


Portal und andere Spiele …

Sa, 22 Mai 2010 00:02:46 +0200

… werden jetzt ja dann wohl in größerer Zahl auf Mac OS Portiert, und damit bleibt zu hoffen, dass man sie dann leichter auf Linux portierbar beziehungsweise emulierbar/virtualisierbar sein werden, denn die Grundlagen beider Systeme sollten doch näher verwandt sein.

Jedenfalls stiefelte ich heute Windows auf meinem neuen Denkblock. Konfigurierte Ubuntu auch gleichzeitig so, dass es virtualisierbar ist unter ebendiesem Windows, sodass nicht nicht mehrere Logs und Feuerfuchsprofile maintainen muss. Lief auch alles wunderbar.

Steam startierte und brauchte lange um Portal herunterzuladen und nachdem es dieses endlich fertiggetan hatte stürzte es erstmal gepflegt ab. Nach einem Neustart und dem versuch, Portal zu starten, klärte es mich auf, dass es meinen Grafikchip nicht kennen würde. Durchaus möglich, es ist nicht der Neueste, und dementsprechend Überrascht war ich, als dann das Spiel doch loslief und ich mit relativ wenigen aber eben immernoch daseienden Rucklern anfangen konnte zu spielen.

Die Ruckler waren nervig, und so wollte ich die Bildqualität heruntersetzen, was zu einem prompten Absturz führte, und vor einem kompletten Systemneustart schaffte ich es auch nicht das Spiel wieder zu starten. Danach stellte ich alles wieder um, in der Hoffnung, danach würde das Spiel wenigstens wieder im vorherigen Zustand sein. Was soll ich sagen, das Spiel hängte sich auf und lastete einen Prozessorkern voll aus, sodass ich mich gezwungen sah, es zu keksen.

Erst dann wurde mir plötzlich klar, was ich da eigentlich gerade tue: Ich versuche ein Windows-Spiel unter Windows zum Laufen zu bringen. Ich, der ich garnicht Windows verwenden will, und Windows nur boote, weil ich ein Spiel spielen will, strenge mich an, damit dieses Spiel funktioniert. Überhaupt gibt es wenig Gründe für mich, ein Windows-System zu starten. Ich habe mein Ubuntu – und wenn mir das nicht mehr gefällt habe ich Arch Linux. Und wenn mir selbst das nicht gefällt werde ich auf Solaris oder ein BSD umsteigen.

Ich muss mich also auch noch anstrengen, damit ein Spiel, das ich zumindest theoretisch gekauft haben könnte, unter einem kooperativen System läuft. Interessant. Selbstverständlich überlege ich mir nun also zweimal, ob ich mir wirklich eines der kostenpflichtigen Spiele kaufe. Ich hatte schon mehrere Spiele im Sinne, oft auch ältere, nur ist bei denen nie so klar ob sie unter Wine wirklich gut laufen – und bei etwas älteren Modellen ist selbst nicht klar ob sie auf einem modernen Windows gut laufen.

Ok, bevor ich gleich damit anfange, was ich am Verhalten der Spielehersteller alles nicht verstehe, erstmal eine Liste mit Dingen die ich verstehe – nur des guten Willens wegen:

  • Ich verstehe, dass sie ihre Spiele – wenigstens am Anfang – nicht Opensourcen. Kopierschutzmaßnahmen werden durch Open Source nahezu unmöglich. Außerdem steckt in einem Spiel mehr Interesse als bloße Software. Es ist ein Gesamtkunstwerk und man will freilich nicht dass Leute es bereits umschreiben bevor sie es überhaupt sinnvoll gespielt haben.
  • Ich verstehe, dass sie DRM-Maßnahmen ergreifen wollen. Ich finde es nicht gut, vor allem, weil die ganzen DRM-Lösungen so beschissen implementiert sind, aber ich verstehe es.
  • Ich verstehe, dass den Spieleherstellern OpenGL ohne diverse Erweiterungen nicht ausreicht.
  • Ich verstehe, dass Spielehersteller nicht die Portierung auf Betriebssysteme bezahlen wollen, die nicht hinreichend verbreitet sind.

Ja, so viel kann ich verstehen. Jetzt kommt dann mal, was ich nicht verstehe:

  • Ich verstehe nicht, dass sie nicht wenigstens Teile ihrer Spiele oder der verwendeten Spieleengines soweit offenlegen, dass die Geeks sich das Spiel entsprechend selbst portieren können. Der Hauptanteil des Unportierbaren sind wohl die direkten Hardwarezugriffe auf den Grafikkartenspeicher, beziehungsweise die niedrigstufigen Aufrufe der Grafikbibliotheken. Diese kann man ersetzen. Man kann jedenfalls der Wine-Community (die immerhin für eine Portierung auf mindestens 4 zusätzliche Betriebssysteme arbeiten würde) die Arbeit erleichtern durch Zusatzangaben.
  • Ich verstehe nicht, warum die ganzen DRM-Maßnahmen so beschissen programmiert sind. Wie wärs mit: Der Maschinencode ist Verschlüsselt und kann nur mit einem entsprechenden Schlüssel entschlüsselt werden. Und das auch nur indem man ihn meinetwegen irgendwo in den heap speichert und dann an eine definierte Speicherstelle springt. Irgendwas von der Form „ich schau regelmäßig im Internet nach ob du mich spielen darfst“ sollte man jedenfalls leichter wegcracken können. Letztendlich kann man alle Kopierschutzmaßnahmen aber irgendwie umgehen, wenn man ein irgendwie offenes System haben will – und damit meine ich nicht Betriebssystem sondern schon sowas von Wegen nicht so einen komplettgeschlossenen Krampf wie das iPhone oder sowas (und selbst das wird gejailbreaked …).
  • Ich verstehe nicht, warum Spielehersteller und Hardwarehersteller Microsoft so dermaßen in den Arsch kriechen, dass sie sich auf DirectX einlassen. Ich sage nicht, dass DirectX irgendwie extrinsisch schlecht ist, aber es ist intrinsisch schlecht weil nicht Portabel. Als Spielehersteller will ich mich doch nicht Abhängig machen von der Grafikbibliothek eines bestimmten Unternehmens, und schon garnicht von dessen Betriebssystem, an dem dieses Unternehmen wild rumbasteln kann ohne mein Einverständnis. Gleichermaßen will ich das doch als Hardwarehersteller nicht. Im Grunde ist der einzige Sinn von 3D-Grafikkarten auf Heim-PCs, dass man mit ihnen Spiele spielen kann. Das heißt, die Spiele wollen im Wesentlichen an die Grafikkarte, die Grafikkarte will im Wesentlichen an die Spiele, Windows ist nur ein Kleber dazwischen, und die Schicht soll möglichst dünn sein. Wieso tun sich nicht die verschiedenen Spiele- und Grafikkartenhersteller zusammen und machen eine eigene Infrastruktur auf – ich meine, sie müssen doch eh Treiber schreiben, so viel mehr Aufwandt kann das doch nicht sein. Vor Allem das Ganze dann einigermaßen Portabel aufzubauen sollte doch gehen. Immerhin ist doch die Rechenleistung selber selten der Flaschenhals, sondern eher die Grafikleistung.
  • Ich verstehe nicht, wieso jemand Spiele auf Macs portieren will. Einen Mac kauft man sich nicht um Spiele zu spielen. Man kauft ihn sich um mit Mac OS X zu spielen.

Jedenfalls werde ich jetzt also weiterhin lieber versuchen, das Ganze unter Wine zum Laufen zu bringen. Ich glaube die Zeit ist sinnvoller investiert. Spielen kann ich eh vergessen im jetzigen Zustand.


„Entwicklungsland“ Indien

Mi, 19 Mai 2010 01:15:48 +0200

Das als Entwicklungsland bekannte Indien will offenbar ein eigenes Betriebssystem schreiben, um Unabhängig von speziellen Anbietern und Staaten zu sein.

Damit sind sie schon mal schlauer als unsere Helden mit ihren seltsamen Mautplänen und diversen Wahlcomputern oder dem Verschenken von Volkseigentum.


Steam für Mac OS X – da kommt zusammen, was zusammengehört …

Di, 18 Mai 2010 16:10:15 +0200

… Software für eine ganz bestimmte Klasse von Leuten.

Ja, ich gebe zu, ich fand und finde Portal gut. Ich habe mir sogar schon mehrfach überlegt, es mir zu kaufen, aber mit meinem früheren MacBook war ich unzufrieden, drum hab ichs jetzt verkauft, und bei meinem jetzigen Rechner hatte ich andere Prioritäten, sodass das Spielen solcher Spiele unter Wine eher problematisch ist (nicht dass ich Portal jemals vorher so gut unter Wine zum laufen gebracht hätte wie jetzt).

Jedenfalls fand ich es durchaus erfreulich, dass Valve jetzt Portal kostenlos gemacht hat. Und so dachte ich mir, ich lade es mir mal runter. Nungut, man muss sich registrieren und Steam installieren – meinetwegen, das ging auch unter Wine ganz gut. Das Herunterladen dauerte sehr lange, aber auch das ging unter Wine sehr gut. Dass mein Rechner es nicht schafft, unter Wine Portal mit einer sinnvollen Framerate abzuspielen, nun, das ist auch nicht die Schuld von Valve oder sonst wem. Das muss man eben akzeptieren.

Also dachte ich mir, ich könne irgendwie einfach die heruntergeladenen Dateien rüber auf meine Windows-Partition kopieren und dort zum Laufen bringen. Weit gefehlt natürlich. Mit irgendwelchen Semi-Legal aussehenden Tools geht das zwar, aber es scheint keine vorgesehene Methode zu sein, dies zu tun. Nein, vielmehr sollte ich mir das Ganze unter Windows nochmal herunterladen. Nach einigen Gesichtspalmierungen deswegen habe ich ebendieses getan.

Nunja, dann funktionierte mein Passwort nicht. Ich tippe das Passwort normalerweise nicht direkt ein sondern Copypaste es aus einer Passwortgeschützten Datei – ich erzeuge die meisten meiner Passwörter mit pwgen. Dies schien jedenfalls plötzlich nicht zu gehen – naja, vielleicht ein Fehler im Copypasten, irgendwelche seltsamen Designheuristiken sind vielleicht gefailed. Was solls, also manuell abtippen. Auch das ging nicht.

Also Passwort zurücksetzen lassen. Trotz korrekter Antwort auf die „geheime Frage“ und bestätigungscode aus der E-Mail konnte ich auch dieses nicht. Quintessenz: Ich kann jetzt unter Linux theoretisch Portal spielen, allerdings ist die Framerate zu niedrig. Unter Windows kann ich nicht mal Steam starten, weil es mein Passwort nicht akzeptiert.

Kein Wunder, dass selbst die Spielehersteller gecrackte Versionen bevorzugen.

Wie dem auch sei, heute brachte mich jemand auf einen netten Grund, warum man es gut finden muss, dass man Spiele auf Mac OS X portiert: Der Grund warum Firmenkunden in Büros und auch einige Gamer Mac OS X benutzen ist wohl gerade weil man darauf keine Spiele spielen kann, sondern gezwungen ist, etwas einigermaßen produktives zu tun. Wenn es erstmal genug Spiele auf Mac OS X gibt, wird es damit seine Besonderheit verlieren. Also: Portiert mehr Spiele auf Mac OS X.


Artensterben stoppen – ein Aufruf zur Arten-Gerechtigkeit

Mo, 17 Mai 2010 01:57:10 +0200

Was meine geplagten Augen da mal wieder lesen mussten, im SZ-Artikel zum UN-Bericht ueber das Artensterben. Gleich der erste Satz ist treffend – „Die Weltgemeinschaft hat versagt“ – dann folgen einige Statistiken und Zahlen, die der geneigte Leser sich selbst zu Gemuete fuehren moege. Quintessenz: Mehr Arten wurden durch den Menschen ausgerottet als ausgerottet haetten werden sollen.

Auf wirtschaftliche und politische Probleme werden solcherlei Dinge gerne wegabstrahiert, denn aermere Laender kuemmern sich nicht um das Artensterben weil sie es nicht koennen weil sie ja so arm sind und erstmal an sich denken muessen und blafasel, und die einzige Loesung des Problems ist damit, solchen Laendern Geld in den Arsch zu schieben, damit sie einen genauso gut funktionierenden Kapitalismus aufbauen koennen, wie den unsrigen.

Das Problem ist aber meiner Meinung nach ein ganz anderes, und wird denke ich ziemlich gut im Schlusssatz des SZ-Artikels deutlich, der da lautet „Doch wenn die Menschheit so weitermacht wie bisher, wird es irgendwann alle treffen„, alle im Kontrast zu den armen Fischern, denen jetzt halt ihre Fische wegsterben. Artenschutz motiviert durch menschlichen Wohlstand – ich behaupte, das ist es, was das Problem verursacht. Der mangelnde Respekt vor dem, was anders ist als man selbst, die Haltung, die Welt als metaphorische Kuh zu sehen, der man immer genau so viel zu Fressen gibt, dass ihre Milchleistung nicht nachlaesst. Kurzum, das Problem ist der Speziesismus.

Warum interessiert sich keine Sau fuer die Millionen an Fischen mit denen wir unseren Kindern die Maeuler stopfen, die sich vielleicht auch nicht so gut dabei fuehlen, zu panierten Quadern verarbeitet und von haesslichen sabbernden fetten Monstern verschlungen zu werden? Weil es uns eigentlich egal ist. Und solange dies so bleibt ist das Artensterben nicht aufzuhalten.

Der Mensch hat die Macht, sich selbst und anderen beliebig zu schaden. Das Einzige, was ihn wirklich davon abhalten kann, ist seine Moralvorstellung. Erst wenn wir es als moralisch schlecht empfinden, dass Tiere und Pflanzen sinnlos getoetet werden, und ihnen sowohl eine Wuerde als auch einen Individualbegriff zusprechen, kann sich dies ueberhaupt aendern.

Die Betrachtung unterschiedlicher Menschentypen und deren essenziell unterschiedliche Behandlung hat auch niemals vorher aufgehoert, die Rassentrennung in den USA hat nicht aufgehoert weil ein paar Wissenschaftler gemeint haben, Gleichberechtigung koennte fuer die Armeekraft und Wirtschaft gut sein, sie hat aufgehoert weil die Moralvorstellungen der Gesellschaft sich langsam weiterentwickelt haben.

Moral ist letztlich doch nichts anderes als ein Mechanismus der Arterhaltung, erst die Moral hat dazu gefuehrt, dass wir uns nicht wie einige Primaten staendig die Koepfe einschlagen, sondern zumindest erst grosse Kulturen bilden bevor wir uns die Koepfe einschlagen – mir kann es, abgesehen von moralischen Bedenken, egal sein ob ein anderer Mensch gequaelt wird, solange ich nicht betroffen bin. Erst die Moral sorgt dafuer dass es mir nicht egal ist, und aus diesem Moralgefuehl heraus resultiert der Wille zu einer Gesellschaft die diesen Moralvorstellungen entspricht, und nur deswegen engagiere ich mich ueberhaupt in irgendeiner Weise politisch oder kulturell – ja, Moral hat den Willen, sich zu verbreiten, das macht sie zu einem vortrefflichen Werkzeug der Arterhaltung und -verbreitung.

Und so muessen unsere Moralvorstellungen sich auch endlich auf Tiere und Pflanzen beziehen. Dabei geht es garnicht darum, die Nutztierhaltung und das Essen von Fleisch sofort zu verbieten, auch wenn dies aus meiner Sicht sehr erstrebenswert waere, so ist es doch nicht realistisch, dass sich diese Moralvorstellungen in ausreichend kurzer Zeit durchsetzen wuerden. Viel mehr muss das Bewusstsein und das Interesse fuer einen wuerdevollen Umgang mit Nutztieren und Nutzpflanzen geweckt und gestaerkt werden, anstatt es mit anderen moralischen Vorstellungen zu relativieren.

Dass irgendwo ein Tier gequaelt wird und dass man sich nicht darum kuemmern muss weil anderswo ein Kind verhungert darf keine akzeptierte Argumentationsweise mehr sein, denn es wird immer hungernde Menschen geben, und immer Strukturen, die dafuer sorgen, dass irgendwer sich ueber andere erhebt und diesen Leid zufuegt. Die schwierigste Herausforderung in diesem Zusammenhang ist freilich zu akzeptieren dass einige Tierarten speziesistisch sind, und diesen dennoch ihr Recht zuzusprechen. Das ist ein aehnlich schwieriges Problem wie das Zusprechen von Menschenrechten gegenueber Menschen die sich selbst nicht an Menschenrechte halten wollen. Gerade hier wird wieder der pragmatische Charakter der Moral deutlich: Der Hauptgrund warum man allen Menschen ein unveraenderliches und unveraeusserliches Recht zuspricht ist, weil man verhindern will, dass irgendwer aus irgendeinem Grund dieses Recht bricht – und sei es nur aufgrund der Rechtbrechung selbst – zumal es Menschen gibt, deren Verstand nicht ausreicht, um ihr Fehlverhalten zu verstehen, oder die schlichtweg Geisteskrank sind. Tieren muss dasselbe Recht zukommen, sie sind Wesen die den Speziesismus dem sie unterliegen nicht eigenstaendig verstehen koennen, dennoch muessen die allgemeinen Rechte auch fuer sie gelten. Anders als Menschen haben andere Tierarten durch ihr speziesistisches Verhalten aber nicht die Faehigkeit so verheerenden Schaden anzurichten, zumindest unter natuerlichen Bedingungen (in der Folge eines ungewoehnlichen Eingriffes durch den Menschen natuerlich schon).


Kurierdienste …

Fr, 14 Mai 2010 15:23:44 +0200

… und die ganzen anderen Logistik-Fagottspieler regen mich langsam so auf. Heute habe ich mal wieder wegen einem dieser Neubienen zwei Stunden meiner begrenzten Lebenszeit geopfert, nur um dann – wie ueberraschend – festzustellen, dass er nicht kommt. Damit halten Kurierdienste den Rekord der Unzuverlaessigkeit bei mir noch vor Handwerkern – bei Handwerkern kam es zumindest vor, dass sie sich an vereinbarte Termine gehalten haben.

Bei Lieferunternehmen kam das bisher nie vor – zumindest kann ich mich nicht erinnern. Die Ausreden sind immer die gleichen. Kommt ein Kurier vor der abgemachten Zeit war er grundsaetzlich schon frueher fertig als erwartet, doch anstatt anzurufen ob man schon frueher Zeit hat, wird dies einfach vorausgesetzt, und wenn man zu dem Zeitpunkt noch nicht anwesend war, dreist eingetragen, dass das Paket nicht zustellbar war. Ich hatte gerade damit beim Kauf eines Computers Probleme – der Kurierdienst kam dreimal (laut eigenen Angaben) – jedes Mal war ich anwesend zu der Zeit die abgemacht war, jedes Mal hatte ich meine Telefonnummer angegeben, erst beim dritten Mal wurde dann das Problem klar: Wenn mir jemand sagt, er kaeme von 10.00-12.00, impliziert das nicht, das sich um 8.00 zu Hause sein muss. Kommt ein Kurier zu spaet (der Normalfall), dann normalerweise nicht eine Stunde, sondern mindestens drei Stunden. Dass er nicht angerufen hat liegt grundsaetzlich an irgendeinem „Fehler“, der verhindert hat, dass er die Telefonnummer hat. Das ist besonders laecherlich da meistens die Kontaktdaten auf den Zetteln stehen, die man unterschreiben muss.

Gut, ich kann verstehen, dass der Markt ziemlich gross ist, und man dementsprechend ziemlich effizient arbeiten muss. Ich kann also verstehen, dass Kuriere sehr gestresst sind und sehr viel zu tun haben, und dementsprechend nicht auf die Stunde genau sagen koennen, wann sie kommen. Dann sollten sie dieses Problem aber einfach dadurch loesen, dass sie dies nicht tun.

Wenn mir jemand sagt „halten Sie sich den Nachmittag frei“ dann kann ich das tun. Aber wenn mir jemand sagt „wir kommen zwischen 12 und 14 Uhr“, meine Telefonnummer hat, und dann nicht kommt, dann ist das unverschaemt. Ich habe naemlich auch Termine und Dinge zu tun. Und ich kann von Kurierdiensten erwarten, dass sie Professionell genug sind, um realistische Zeitangaben zu machen – immerhin gehoeren sie zur „Logistik-Branche“, und – sorry – zu spaet oder garnicht kommen zeugt nicht unbedingt von viel Talent dazu.


Comment Feeds, Please! (and other things about blogging)

Mi, 12 Mai 2010 18:46:05 +0200

Well, there may be a lot of „professional“ and „famous“ bloggers out there who might say what they like or dislike when reading blogs and if you want to create a „professional“ blog rather than a private little blog about the things you are interested in, then you might ask these people better than reading on what I am going to write. Because I will now tell you about a few things I dont like on some Blogs, and reasons why a blog might be thrown out of my RSS-Feed-List.

Have and Maintain a Feed

Yes, there are still people who proudly write their own Blog-Software but dont provide any feed. Even though their site might have interesting content, there are thousands of other sites who provide interesting contents, too, and at least for me, its rather hard to produce something so interesting that I am willing to periodically go to your Site and watch for news.

These times are gone. There are too much people writing their opinion online. I have just counted 439 Newsfeeds in my Feed-Reader, and at least half of them are providing information that interests me, but most of them dont do this often. I cannot manage to watch 439 Websites every time, especially because mostly I am just reading this stuff in my free time, mostly without getting anything out of it I really need, i.e. just for fun.

And something that especially gets on my nerves is when I already subscribed to a feed and then the blogger changes his Software and with it the Feed-URL, without writing a note on the old newsfeed. So I only get notice about it by the error messages of my feed reader. This is annoying!

Ah, and especially: Make it easily findable. Provide feed-links as well as link-tags which Feedreaders can recognize. I dont want to have to „search“ your site for them.

I dont care much about design, just make your site work with as little as possible

Many people like Websites which put great efforts into their site-design. There is nothing wrong with that, except that these efforts often lead to huge requirements of your browser.

In particular: If I go to your site, then dont expect me to activate JavaScript, if there is no explicit reason. If you use jsMath because you cannot use LaTeX on your provider’s Server, or you are writing browser games and therefore need JavaScript, then kindly excuse yourself when I go to your site, and ask me to activate JavaScript, rather than commanding me to do so. JavaScript uses my system resources and might produce additional security vulnerabilities – and if you are just too lazy to provide an Interface that doesnt need JS, without really needing it, I am not willing to give you the trust of letting your code execute on my Computer!

Same for Flash-Animations. Flash is like a cullender when it comes to security. There are a few domains which I trust. For example, I trust large Video-Portals like YouTube, Vimeo or Dailymotion. Because if they would become vulnerable, then they would fix it as fast as they could. I dont want to see Flash on your Website, except when its really necessary. Ok, its still necessary for embedding videos or sound – I hope that these times will go away soon, but there is no other possibility that really works by now. So yeah, I can understand that you might use Flash when its impossible not to do so.

Advertisement-Services also sometimes use Flash. I dont see why they do it, instead of just using GIF-Animations, but well, I can understand that you want to get back the money you pay for your provider, so well, keep your Flash-Advertisements – I will block Flash anyway if you dont give me a reason not to do so.

But as soon as your site has some fancy-looking sidebar or other shit programmed in Flash, I will certainly not use it.

Ah, and dont use Cookies, if there is no reason for it. Some Ad-Services might require them, but I will block them if I dont see a reason to give you the opportunity to save data on my PC!

You might use Cascading Style Sheets, and well, if you really want, you might provide additional functionality using JavaScript and Cookies – yes, these technologies are nice for some purposes, and if I read your website for a long time, I might feel comfortable with giving you the opportunity to save small pieces of data and execute small pieces of code on my PC. But if you try to force me to do so, I will not give an inch.

Oh, and a note on CSS: CSS is made to put design on your site to make it viewable with many technologies. Maybe I want to go to your site using lynx. Then please put the boilerplate-elements below the interesting stuff. I dont want to have to scroll down 5 screens of stupid login-, blogroll- and linklist-information before I finally can get to the content I want to see.

Allow comments to all people

There is a lot of comment-spam so I can understand why you might want to look at the comments I write before publishing them. I can understand when you want me to enter a captcha, I can even understand when you require JavaScript for commenting to prevent spam. But if so, dont just assume I have JavaScript turned on, tell me that comments need JavaScript before producing strange errors (or just doing nothing).

You want my name (or a representative Nickname) and of course an E-Mail-Adress of mine. Maybe you are kindly even adding my Gravatar-Icons. But dont forget to give me the possibility to put some Website-URL of mine on top of my comments. Maybe you are not interested, but other people reading my comment might be interested to get to know more about me – I help you to keep your blog alive, so in exchange you can help me. Fair is fair.

Dont expect me to register anywhere or have an OpenID. Yes, I have an OpenID, and if you kindly ask me to provide one, I might think about it. But requiring to have such a service or even registering on your blog before I can post is arrogant and if you dont give something really awesome to me, I just wont post comments on your site. And if I cannot discuss about what you write, well, your site might get less interesting to me.

Of course I can understand you if you have a blog-provider not allowing this. But well, then you might consider changing the provider. At least WordPress allows comments in general. If a blogging service doesnt allow it, just dont use it.

Have thread-based comment-feeds or at least mailing-notifications

So well, you have managed to make me put a comment on your page. Con grats! Now maybe I expect some reaction by you or some other person. If you are using one of the larger blogging-services like WordPress, the thread I just posted in has a Comment-Feed, telling me about comments given there. Sometimes, Blogs dont provide this, but they provide Mailing-Notifications if some new comments come up. I can live with that (I gave you my mail-adress anyway).

But you have to give me something. Otherwise I will have to keep that tab with the comments open. And since I am working on at least 3 distinct computers, partially with distinct browsers, I will certainly not follow these comments for a long time.

But if I cant follow the reactions on my Comment, I will think twice before posting a comment anyway.

Dont be professional

Except when you are a real journalist who has already worked for newspapers or plans to do something like a newspaper, or you host a science blog, dont be professional. I am sick of all this „professional blogging“ stuff. For me, a weblog must not be professional, except maybe when its about science – if its professional, it becomes an online newspaper, but then, it should be stated as such, and compete with others of its kind. In blogs, I want to read the opinions of many unprofessional people.

Conclusion

Well, thats what you should do if you want me to read your blog. If you are a famous blogger, than you might as well ignore me, because you have so much other followers. But surprisingly, most famous bloggers meet my requirements – a coincidence?

I like private blogs. I like scientific blogs. I like small blogs that dont write much more than once a month, as well as bloggers who write five articles a day. I wouldnt read your blog because its special, I would read it because its one of many.

Always remember that you are unique – just like everybody else.


Wieder eine Lappalie, mit der der Bundesgerichtshof zugemüllt wird

Do, 29 Apr 2010 19:00:34 +0200

Ich kenne Personen, die den Bundesgerichtshof als einziges noch funktionierendes Staatsorgan ansehen. Zumindest erfüllt es die wichtige Aufgabe, unsere Politiker in ihre Schranken zu weisen, und in sich durch alle Instanzen hindurch nicht klärenden Streitfällen ein Machtwort zu sprechen.

Ich habe mal gehört, Anwälte müssen eine Gebühr zahlen, wenn sie mit einer Klage vor den Bundesgerichtshof gehen, um zu verhindern, dass man mit jedem Bagatellfall davor zieht.

Leider wird wohl dabei nur kontrolliert, ob es sich um eine Frage handelt, die noch nicht entschieden ist, und nicht, ob diese Frage in irgendeiner Weise sinnvoll ist. Und so konnte ich heute lesen, dass eine Künstlerin Google verklagt, weil die Bildersuche Thumbnails ihrer Bilder zeigt.

Zunächst mal finde ich die Bildersuche eine großartige Sache, und sie hat mir schon oft Dinge erleichtert. Nur um das mal vorweg zu sagen. Und ich verstehe auch nicht, was man als Künstler dagegen haben kann, dass man die eigenen Bilder in der Bildersuche findet. Es sind thumbnails. Vorschaubilder. Mehr nicht.

Desweiteren verstehe ich nicht, warum ein Künstler seine Werke ins Internet stellt, wenn er nicht will, dass diese auch gesehen werden. Ich nehme mal stark an, die betreffende Künstlerin wird so vorgegangen sein – denn befinden sich ihre Bilder im Internet ohne dass sie dazu beigetragen hat, dann war dies sicher nicht Googles Schuld, und sie sollte vielleicht den verklagen, der sie primär ins Internet stellte. Oder handelt es sich hierbei womöglich um das Missverständnis, das Internet sei nur eine große Verkaufsplattform für Inhalte?

Auch Googles Verhalten scheint in dieser Sache seltsam zu sein. Eigentlich kennt man es doch eher so von Google, dass sie Inhalte, die man nicht verlinkt haben will, nicht mehr verlinken, wenn man es ihnen direkt sagt. Um zum Bundesgerichtshof gehen zu dürfen muss man aber doch meines Wissens einige Instanzen durchlaufen. Einzig und Allein könnte ich mir vorstellen, dass Google hier ebenfalls ein Interesse an einer Rechtssicherheit hat. Immerhin: Wenn ein Gesetz draußen ist, müssen sich auch die Konkurrenten daran halten. Wenn nicht, wird Google als führender Anbieter vermutlich mehr Klagen an den Hals bekommen als Andere.

Dann ist natürlich die Frage, darf Google prinzipiell urheberrechtliches Material cachen und Daumennägel davon als Suchergebnisse anbieten, auch wenn der Urheber dies nicht will. Meine Antwort wird jetzt vielleicht manch einen erschüttern, aber dazu ist meine Meinung ganz klar: Nein.

Und nun kommt die für mich entscheidende Frage: Hat der betreffende Künstler Google auch entsprechend geltender Internetstandards mitgeteilt, dass er dies nicht will? Zum Beispiel in Form einer robots.txt, and die sich Google und Andere in der Regel halten? Irgendwie zweifle ich das an, denn sonst würde Google sie kaum anzeigen.

Ich frage mich manchmal ohnehin, ob den Leuten überhaupt bewusst ist, dass bei Google nicht ein paar Millionen Heinzelmännchen im Internet surfen und Suchergebnislisten erstellen. Dass da nicht bei jeder Seite irgendwer das Impressum und die speziellen Vorlieben bezüglich welche Seiten jetzt angezeigt werden dürfen und welche nicht durchgelesen und interpretiert wird, sondern ein Automatismus eine syntaktische und semantische Analyse durchführt und dann dass Zeug indiziert. Kein Mensch ist daran beteiligt.

Mein Vorschlag wäre, den robots.txt-Standard rechtlich festzuschreiben. Webcrawler und Bots sind inzwischen viel zu wichtig für das Internet, als dass man sie in dieser starken Weise einschränken sollte, zumal auch die meisten Künstler auch eher ein Interesse daran haben dürften, gefunden zu werden. Per robots.txt könnte dann jeder, der nicht will, dass seine Inhalte Indiziert werden, dies den Webcrawlern mitteilen, und solange diese sich daran halten, und sie in angemessenen Zeitabständen überprüfen, sollte Rechtssicherheit gelten.

Update: Ich bin froh zu lesen, dass der BGH meine Ansicht teilt. Ich frage mich dennoch, brauchte es dafür wirklich den Bundesgerichtshof? Hätte ein wenig Menschenverstand nicht ausgereicht?


A rant about non-commercial IM-Servers and Clients

So, 25 Apr 2010 18:42:44 +0200

This rant is SO necessary! I am SO pissed off!

Today, my FOURTH Jabber-Account on a free server is failing.

Jabber – the great free decentralized XMPP-Network on which even commercial services like Google Talk participate. So the default procedure is: Someone who likes to be admin of a server creates an XMPP-Server, making it freely available, and maintaining it. But it happens what always happens: The Admin gets older and therefore more work to do, and so, the XMPP-Server gets forgotten. Instead of giving some other person the possibility to maintain it, the server either goes down completely, or has downtimes and bugs whenever you want to use it.

Thats what already happened three times to my accounts. I had to switch the server and port my contactlist every time. I will try to keep my current account as long as possible, but at the moment I am just totally switching to google talk.

Basically, Google Talk works and has almost no downtime – yes, it already had maintenance-timeouts, but these were announced before and were short. Thus, well, Google is open to external Jabber-Servers, and thus part of the Jabber-Network, but as it appears to be the only long-term reliable server besides jabber.org, the „freedom“ behind Jabber becomes arguable.

Then well, having an own little vserver should be sufficient for having an own Jabber-Server. The question is: What server-software to use? Jabberd2 seems very strange, and everyone suggests using ejabberd. But ejabberd – under Debian … well, most people suggest not to use the package, and I actually also do so, because not even the initscript works properly. But lets be honest. Ejabberd works – sort of. If you leave it to the basic configuration and hope that your server will be accepted by the other Jabber-Servers – and, above all, will accept other Jabber-Servers – there may come a time when you can actually use it (except when it crashes or refutes to connect because of some misconfiguration you didnt even notice before connecting to it from another IP-Address).

If you only want the service for yourself, you could also think of running a server locally on your Home-PC, using dyndns. Well, this solution is not very stable for a huge Jabber-Server, but for you and a few friends it should be sufficient. But then you are almost guaranteed to not being able to connect to the larger Jabber-Servers – because they mostly deny access of such IP-Addresses – which is obvious, since otherwise they would be flooded with spam.

And above all, having an own server is nothing for everyone. It is basically not what Instant Messaging was thought for. Instant Messaging contains the word „instant“ – which means you want to use it instantly. You dont want to have to configure a complex server infrastructure everytime you want to ask a friend if he likes pizza when he arrives visiting you, or if he will join you in the canteen this noon. Especially, you as a conscious free-software-user could even be willing to take the extra efforts to maintain such a thing, but will the handsome neighbour-girl you want to date do so, too? IM is only an option if it is easily available to anyone.

This includes a simple Client which runs under Windows – which doesnt want to know lots of strange settings, but just a small User-ID and password, and then connects and then just works. Is that really so hard?

Well, facebook has an XMPP-Service meanwhile, which is a good thing (and does certainly produce some costs to facebook) which works perfectly as far as I see – except with the newest Pidgin-Version (which is the client which is most commonly recommended to users). I tried with other clients. I tried with older Pidgin-Versions. It worked perfectly. Only the new Pidgin-Version doesnt like facebook’s XMPP-Service. And – above all – I asked #pidgin for help. But nobody could imagine what the problem is.

This is an XMPP-Service – it uses an open protocol. And it used to work with the same client on an older version. But nobody can even tell how to trace the problem. Now, isnt that nice?

And to get your client being able to transfer files from point to point is another story. It isnt even always sufficient to have one open port on one side.

Actually, I dont see the point to XMPP at all. Seems like the main purpose it is used for is Instant Messaging. There may be multiuser-chats, but IRC is far more wide-spread, and far more usable, and has a simple protocol. Actually, IRC could be used for Instant-Messaging, too, when slightly modified or extended.

I cannot understand why its so hard to create a working protocol for instant-messaging. I mean, its not that instant messaging is something that has just been invented.